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10. Mai 2023

Virtuelle Anproben – Ein Blick in den Store der Zukunft

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass der E-Commerce die Arbeitsweise der Einzelhändler grundlegend verändert hat. Kund:innen werden immer anspruchsvoller und erwarten mehr Flexibilität und Bequemlichkeit. So stellt sich für viele die Frage, ob sie heutzutage noch in einer langen Schlange an der Kasse warten wollen, wenn sie die Produkte auch ganz einfach online bestellen und nach Hause liefern lassen können. Für den stationären Einzelhandel stellt dies eine Herausforderung dar. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sich Retailer dem digitalen Zeitalter anpassen und neue Kundenerlebnisse schaffen, um den Wunsch der Kundschaft zu wecken, wieder vermehrt in Geschäften einzukaufen.

Wie sieht der Store der Zukunft aus?
Es ist anzunehmen, dass der Store der Zukunft ein virtuelles Dressing-Tool, auch Virtual Try-On (VTO) genannt, beinhalten wird und dies eines Tag zum alltäglichen Shopping-Erlebnis gehören wird.

Doch wie funktionieren virtuelle Anproben?
Retailer können verschiedene Technologien, wie z.B. Augmented Reality (AR), Künstliche Intelligenz (KI) oder 3D-Body-Scanner nutzen, um virtuelle Anproben zu kreieren. Virtual Try-On bezieht sich speziell auf die Anprobe von Kleidung auf einem intelligenten Bildschirm, oft unter Verwendung einer Kamerafunktion auf einem Smartphone oder Tablet. Mit AR-Technologien können Kund:innen Kleidungsstücke als digitales Overlay auf einem realen Video von sich selbst in Echtzeit betrachten.

Was sind die Vorteile?
Kund:innen haben somit die Möglichkeit, Kleidung virtuell anzuprobieren. Dies ermöglicht zusätzlich ein hygienischeres Einkaufserlebnis, da die Artikel nicht von verschiedenen Personen anprobiert werden. Darüber hinaus wird den Kund:innen mehr Bequemlichkeit geboten, da sie eine Vielzahl von Kleidungsstücken in schneller Abfolge anprobieren können, ohne sich ständig umziehen zu müssen. Um die Customer-Experience zu verbessern, können ebenfalls KI-basierte Algorithmen eingesetzt werden, die basierend auf den individuellen Stilvorlieben der Kund:innen eine bessere Produktempfehlungen ermöglichen.

Wie hoch ist das Interesse an virtuellen Anproben?
Laut einer Studie von Bitkom haben 45 Prozent der Online-Shopper Interesse daran, Produkte virtuell anzuprobieren. Darüber hinaus haben bereits 9 Prozent der Befragten virtuelle Anproben genutzt und 36 Prozent würden dies gerne in Zukunft tun. Auch andere digitale Anwendungen stoßen bei vielen Kund:innen auf Interesse. Rundum-Ansichten bzw. 3D-Modelle sind bei 68 Prozent gefragt, wobei 30 Prozent sie bereits nutzen und 38 Prozent gerne nutzen würden. Diese Ansichten ermöglichen es beispielsweise, eine neue Handtasche im Netz von allen Seiten zu begutachten. Einige Einzelhändler weltweit, wie zum Beispiel H&M, haben bereits begonnen, virtuelle Anproben zu testen. 2021 führte H&M mehrere virtuelle Umkleidekabinen in einigen Filialen in Deutschland ein. Im Rahmen der Testphase konnten sich die Kund: innen mit Hilfe der Body-Scanner der teilnehmenden H&M-Filialen kostenlos einen persönlichen Avatar mit ihren exakten Körpermaßen erstellen lassen. Durch die App konnten sie schnell und digital Kleidung anprobieren und sofort sehen, wie sie am eigenen Körper sitzt. Der Avatar lässt sich um 360 Grad drehen, sodass die Kleidungsstücke von allen Seiten betrachtet werden können. Zusätzlich bietet die App Größenempfehlungen auf Grundlage der erfassten Körpermaße.

Fazit: Bessere Einkaufserlebnisse und mehr Nachhaltigkeit
Die Abmessung exakter Körpermaße bietet zahlreiche Vorteile für die Kund: innen, zum Beispiel die Sicherheit, dass die Kleidungsstücke passen, wodurch die Notwendigkeit, mehrere Größen zu bestellen, entfällt. Dies ist besonders wichtig, da passgenaue Kleidung den Einzelhändlern helfen kann, die Anzahl der kostenintensiven Rücksendungen zu verringern. Darüber hinaus führen weniger Rücksendungen zu weniger Abfall, was wiederum zur Lösung des dringenden Nachhaltigkeitsproblems in der Fashion-Branche beiträgt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass virtuelle Anproben sowohl für Retailer als auch für Kund:innen erhebliche Vorteile mit sich bringen. Sie stellen die nächste logische Weiterentwicklung des physischen Einkaufserlebnisses im stationären Handel dar und es wird nicht mehr lange dauern, bis sie weit verbreitet sind.

 

Quellen: K3, Bitkom, Fashion Network, Fashion United

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